Was passiert mit überschüssigem Strom aus dem Balkonkraftwerk?
Bei einem Balkonkraftwerk handelt es sich um eine praktische Möglichkeit, selbst Strom zu erzeugen und diesen dann direkt im Haushalt zu nutzen. Die erzeugte und die benötigte Menge an Energie dürfte jedoch nicht immer 1:1 aufgehen.
Hieraus ergibt sich die Frage: Was passiert eigentlich mit der Energie, die nicht sofort verbraucht wird? Gerade an sonnigen Tagen kann es vorkommen, dass mehr Strom produziert wird, als gerade benötigt wird.
Die folgenden Abschnitte stellen verschiedene Szenarien einander gegenüber.
Direktverbrauch: Der Idealfall
Im Idealfall wird der produzierte Strom sofort im Haushalt genutzt. Kühlschrank, WLAN-Router oder andere Geräte ziehen ohnehin den ganzen Tag Strom und können die Energie dementsprechend direkt verwerten. Hierbei gilt eine einfache Grundformel: Je höher der Eigenverbrauch ist, desto mehr rechnet sich in der Regel auch das Balkonkraftwerk. Umgekehrt bleibt gerade tagsüber, wenn viele Menschen außer Haus sind, oft ein Überschuss übrig. Wer diesen in Zukunft vielleicht noch ein wenig effizienter nutzen möchte, sollte zum Beispiel ein EcoFlow Balkonkraftwerk mit Speicher kaufen kaufen. Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, wird der Strom, der – zumindest für den Moment – zu viel ist, hier zwischengelagert. Und dann?
Überschüssigen Strom effizient nutzen…, aber wie?
Wer sich für ein Balkonkraftwerk ohne Speicher entscheidet, muss akzeptieren, dass der nicht genutzte Strom ins öffentliche Netz geleitet wird. Genau das passiert automatisch, sobald mehr Energie produziert wird, als in dem Moment, zum Beispiel über die weiter oben genannten Geräte, verbraucht wird. Die schlechte Nachricht ist, dass Nutzer diesen Strom „verschenken“ und dementsprechend hierfür keine Vergütung erhalten. Der Grund: Balkonkraftwerke gelten nicht offiziell als Einspeiseanlagen.
Verständlich, dass viele Verbraucher für sich beschließen, das wirtschaftliche Potenzial ihres Balkonkraftwerkes besser nutzen zu wollen. Wer seinen Eigenverbrauch erhöhen möchte, kann Geräte wie Spülmaschinen oder Waschmaschinen gezielt dann einschalten, wenn die Sonne scheint. Genau das erweist sich in der Regel jedoch als ein etwas aufwendiges Unterfangen. Wer möchte seinen Tagesablauf schon nach der Sonne richten?
Der Speicher als Lösung: Strom genau dann nutzen, wenn er gebraucht wird
Bei einem Speicher handelt es sich um eine unkomplizierte Option, die dabei hilft, den selbstproduzierten Strom genau dann zu nutzen, wenn dieser gebraucht wird. Der Speicher lagert den überschüssigen Strom ein und stellt ihn später zur Verfügung – zum Beispiel am Abend, wenn es darum geht, auf dem Laufband im Home Gym im Keller eine Feierabendrunde einzulegen.
Wie lange ein Haushalt mit dem gespeicherten Strom auskommt, ist von der Kapazität des Speichers abhängig. Besagte Kapazität spiegelt sich dann natürlich auch im Preis wider. Dementsprechend gilt es, sich zu fragen, wie wichtig es ist, die selbstproduzierte Energie derart flexibel nutzen zu können.
Überschüssige Energie nutzen, um das E-Auto zu laden
Wer – zumindest zum aktuellen Zeitpunkt – noch keinen Speicher kaufen (oder nachrüsten) möchte, kann den überschüssigen Strom unter anderem auch nutzen, um sein E-Auto zu laden.
So gibt es mittlerweile einige Wallboxen, die sich so einstellen lassen, dass das Fahrzeug vorrangig mit dem eigenen Solarstrom geladen wird. Ideal für alle, deren Auto beispielsweise tagsüber ohnehin einen großen Teil der Zeit zu Hause steht!
Kann man einen Speicher nachrüsten?
Viele Menschen, die sich in der Vergangenheit für ein Balkonkraftwerk entschieden haben, dürften das Problem kennen. Wie praktisch ein Speicher eigentlich gewesen wäre, zeigt sich erst im Nachhinein. Ein Nachrüsten ist so gut wie immer möglich, aber nicht zwangsläufig einfach. Manche der eingebauten Mikro-Wechselrichter sind schlicht nicht für Speicherlösungen ausgelegt. Hier kann oft nur der Kauf eines neuen Wechselrichters helfen.
Fazit: Niemand muss zu viel produzierten Strom verschenken
Wer an mehr Nachhaltigkeit im Alltag denkt, denkt oft an Themen wie Abfallentsorgung oder an das Autofahren mit einem Verbrenner. Aber: Auch ein Balkonkraftwerk kann dabei helfen, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen. Damit sich Investitionen wie diese maximal lohnen, ist es jedoch wichtig, einige Details zu beachten.
Diejenigen, die den selbstproduzierten Strom bestmöglich nutzen möchten, sollten über den Kauf eines Speichers nachdenken. Wer keine zusätzliche Technik kaufen möchte, sollte sein Nutzerverhalten hinterfragen und gegebenenfalls anpassen. Am Ende entscheidet natürlich jeder selbst darüber, ob er dazu bereit ist, beispielsweise seine Wäsche nur dann zu waschen, wenn die Sonne vom Himmel lacht.