Thermenurlaub in Tirol
Nach Skifahren, Mountainbiken und Wandern ist Relaxen angesagt. Neben einem ausgedehnten Saunagang sorgt auch ein Besuch von Thermalbädern für entspannte Muskeln. Tirol bietet nicht nur eine fantastische Bergwelt im Herzen der Alpen, sondern besitzt auch zahlreiche Heilquellen. Das gesunde Nass bietet sich sowohl als Trinkkur als auch zum erholsamen Planschen an.
Längenfelder Thermalquelle
Im Aqua Dome – dem Längenfelder Thermalbad – genießt die ganze Familie ihre gemeinsame Zeit. Die 22.000 Quadratmeter große Anlage liegt herrlich eingebettet in den Ötztaler Alpen. Von den Außenpools und Saunen bietet sich den Gästen ein fantastisches Bergpanorama. Während die Erwachsenen in Loft-, Schluchten-, Erd- oder Heustadelsauna ordentlich ins Schwitzen kommen, vergnügt sich der Nachwuchs in der Kinderwelt Alpen Arche Noah. Auf den Rutschen geht es dort genauso zur Sache, wie im Kletterparcours. Eine erfahrene Kinderbetreuung passt gut auf, dass den Kleinen nichts passiert. Außerdem liefert sie auf Wunsch sogar Brettspiele und Bastelsachen. Die Kosten dafür sind bereits in Ticket enthalten. Ist die Luft beim Nachwuchs raus, dürfen die Kids in der Kuschelzone gerne entspannen und in einem Buch blättern.
Auch die Eltern können sich in der Tiroler Therme Längenfeld ordentlich auspowern. Wie wäre es mit Aerobic, Bodybuilding oder einem Spinning-Kurs im hauseigenen Fitnessstudio? Dort stehen nicht nur ausgebildete Personaltrainer bereit, sondern auch hochwertige Markengeräte.
Einen wunderbaren Abschluss des Tages liefert eine Massage oder Beautybehandlung im Spa. Die Gäste wählen aus einem umfangreichen Anwendungsangebot aus. Am besten erfolgt die Reservierung direkt zu Besuchsbeginn. So ist sichergestellt, dass der Wunschtermin auch funktioniert.
Obwohl es sich um die modernste Therme Tirols handelt, blickt auch Längenfeld auf eine lange und vor allem bewegte Heilwassergeschichte zurück. Hier wurde bereits im Jahr 1893 der Kurbetrieb errichtet. Ab den 1930er Jahren begann das schwarze Kapitel des Ortes. Zunächst entstand durch die Tausendmarksperre ein gigantischer Tourismuseinbruch, dann versiegte im Jahr 1970 die Heilquelle komplett. Seit Ende des 20. Jahrhunderts scheint Längenfeld wieder eine Glückssträhne zu begleiten. Bei Bohrungen in 1.865 m Tiefe trafen Bauarbeiter auf 40° Grad warmes Thermalwasser. Im Jahr 2004 wurde der Aqua Dome eröffnet.
Die Längenfelder Therme Aqua Dome öffnet nach der Corona-Krise wieder am 26. Juni ihre Pforten. Aufgrund der Größe ist es den Gästen dort leicht möglich, den Mindestabstand einzuhalten. Im Wasser und auf den Liegestühlen müssen Besucher künftig keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dieser ist dagegen schon in den Restaurants und auch bei Wellnessanwendungen wie Massagen vorgeschrieben. Masken sind vor Ort in ausreichender Anzahl erhältlich.
Mineralheilbad Mehrn
Zwar wurde die Calcium-Magnesium-Sulfat-Hydrogen-Carbonat-Quelle von Mehrn erstmals 1267 schriftlich erwähnt, bekannt ist sie vermutlich weitaus länger. Einige Experten gehen davon aus, dass bereits Menschen in vorchristlicher Zeit die Wohltat des Wassers nutzten. Vermutlich erbaute die Kirche deshalb im Jahr 1111 ein Gotteshaus am Ort der Quellenverehrung. Tatsächlich wurde das Gerangel um die gesundheitsfördernde Flüssigkeit so groß, dass die Geistlichen den Zutritt verwehrten. Das Heilwasser geriet anschließend langsam in Vergessenheit, bis es im Jahr 1863 wieder neu entdeckt wurde.
Heute haben Besucher freien Zugang und dürfen sich kostenlos das Wasser in Flaschen abfüllen. Auch das Therapiebad Mehrn macht sich die positiven Eigenschaften der Heilquelle zu eigen. Im Zentrum für Gesundheit, Schönheit und Entspannung werden unter anderem Bäderanwendungen angeboten. Das Mineralheilbad Mehrn gehört zu Brixlegg und liegt im landschaftlich reizvollen Inntal des Kufsteinerlands.
Das Mineralheilbad Mehrn empfängt bereits seit dem 04. Mail wieder Erholungssuchende. Selbstverständlich liegt auch dort ein sorgfältig ausgearbeitetes Hygienekonzept vor, sodass Gäste keine Bedenken vor einer Ansteckung mit Corona haben müssen.
Kurzzentrum Bad Häring
Der erste Kurort Tirols liegt auf einem traumhaften Sonnenplateau oberhalb des Inntals. Bereits im Jahr 1951 wurde der starken Schwefelquelle des Ortes der Charakter Heilquelle verliehen. 44 Jahre später erhielt Bad Häring den Titel Bäderkurort. Allerdings badete schon Goethe im 17. Jahrhundert im Wasser von Bad Häring. Grund für den jahrhundertelangen Besucherstrom des Ortes ist eine der heilkräftigsten Quellen der gesamten Alpenregion. Die wohltuende Wirkung des Wassers erfahren Wanderer beispielsweise an der Kneippstation am Bad Häringer Wasserfall.
Die unterstützenden Eigenschaften des Heilwassers bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates und bei rheumatischen Schmerzen machen sich auch das Vivea Gesundheitshotel und das Rehabilitationszentrum in Bad Häring zunutze. Menschen mit Bandscheibenvorfällen und Arthrose erfahren eine Linderung ihrer Beschwerden.
Viele Unterkünfte in Bad Häring dürfen ebenfalls Ende Mai wieder aufschließen. Die meisten Hotels bieten großzügige Stornobedingungen, falls Gäste aufgrund der Corona-Krise kurzfristig von der Reise zurücktreten wollen.
Aigner Badl
Unweit des Drau-Radweges in Abfaltersbach liegt ein ganz besonderes Schmuckstück der Tiroler Badetradition. Das geschichtsträchtige Bauernbad Aigner Badl von 1772 konnte, dank einer Dachsanierung im Jahr 1991, vor dem Verfall geschützt werden. Mittlerweile steht das einzige erhaltene Bauernbad Osttirols unter Denkmalschutz.
Wer einen Termin bucht, der darf aus vier Einzel- und zwei Doppelkammern auswählen. Alle Räume sind klassischerweise mit Holz vertäfelt. Die Zuber und ihre Deckel sind aus Lärchenholz gefertigt. Sie werden mit 38° Celsius warmen Heilwasser gefüllt, dann machen es sich die Gäste darin bequem. Egal, ob Einzel- oder Doppelkammer, ein Schnappschuss dieses einzigartigen Erlebnisses darf auf keinen Fall fehlen. Wer Lust hat, der kann in Echtzeit eine Postkarte mit dem Bild über die App von karten-paradies.de an die Lieben zu Hause verschicken. So sehen Freunde und Verwandte direkt, wie eine traditionelle Badeanwendung in Tirol aussieht.
Das Wasser besitzt einen hohen Calcium-Sulfat-Mineral-Anteil, der bei verschiedenen Erkrankungen wohltuend unterstützt. Menschen mit Gelenkschmerzen, Rheuma, Ischias und gestörter Wundheilung sprechen gut auf die Behandlungen an. Aber auch für historisch Interessierte und Erholungssuchende ist ein Besuch im Aigner Badl empfehlenswert.
Gesundheit zum Trinken – weitere Heilquellen in Tirol
Neben den Kur- und Bademöglichkeiten begeistert Tirol auch durch seine gesunden Trinkquellen, an denen sich Sportler und Aktive ausreichend mit Flüssigkeit versorgen können. Eine beliebte Mineralquelle liegt in Obladis im Oberinntal des Bezirks Landeck. Bereits seit dem Mittelalter besuchen Menschen aus Tirol, Südtirol, Bayern und der Schweiz den Brunnen, um das kohlensäurehaltige, gesundheitsfördernde Nass am sogenannten Sauerbrunnen zu trinken.
Der Überlieferung nach entdeckte der Hirte Nikolaus Schederle im Jahr 1212 die Heilquelle. Er beobachtete, dass seine Ziegen besonders gerne an einer bestimmten Stelle tranken. Als er selbst das Wasser dort probierte, war er vom lebendigen Geschmack begeistert. Schnell sprach sich die Nachricht von der wohlschmeckenden und gesunden Flüssigkeit herum. Mittlerweile wird das Wasser des Sauerbrunnens abgefüllt und in alle Welt exportiert.
Ein unscheinbarer Brunnen mit einer kleinen Steinbank wurde neben der Klosterkirche Maria Waldrast errichtet. Der Ort befindet sich südlich von Innsbruck am Fuße der Serles. Einheimisch schwören schon seit vielen Generationen auf den guten Geschmack des Wassers. Mittlerweile ist es amtlich, der Waldraster Heilquell wurde getestet. Das Wasser ist rechtsdrehend und liefert eine regenerierende, balancierende, kräftigende und reinigende Wirkung. Die Quelle wird nicht kommerziell genutzt. Aber Menschen aus aller Welt dürfen sich kostenlos Flüssigkeit abfüllen. Übrigens bleibt das kühle Nass auch in Flaschen und Kanistern über lange Zeit hinweg frisch, was seiner rechtsdrehenden Eigenschaft zugeschrieben wird.
Thermalurlaub in Tirol zur Coronazeit
Ab dem 15. Juni sind die Grenzen zur Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz wieder uneingeschränkt passierbar, sodass auch Gäste aus den Nachbarländern nach Tirol reisen können. Hotels und Freizeiteinrichtungen öffnen bereits am 29. Mai 2020 wieder. Wichtig ist auch weiterhin, dass notwendige Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Diese dienen dazu die weitere Ausbreitung des Erregers SARS-CoV-2 zu verhindern. Gastwirte und Thermalbadbetreiber werden die Besucher deutlich sichtbar auf die jeweiligen Vorschriften aufmerksam machen, sodass Urlauber jederzeit bestens informiert sind.