Das Dach Tirols: lieber atemberaubend oder mal mit Gemütlichkeit?

Ohne Zweifel – die Skitour auf Tirols höchsten Berg steht wohl auf so ziemlich allen Skitouren-To-Do-Listen. Und Schnee hatten sie schon immer genug, die Pitztaler. Dies lockt natürlich unzählige actionreiche Sportelnde an. Aber was, wenn die Gemütlichkeit dem Adrenalinkick einmal in die Quere kommt? Im Pitztal kein Problem, denn links und rechts zwischen den aufragenden Bergketten findet man kostbare Ruhe und Zeit für sich und die Familie. Auf den zahlreichen Winterwanderwegen kann man, ohne einem Menschen zu begegnen, den Gedanken freien Lauf lassen, Kraft tanken und wieder einmal so richtig Luft holen vom Leben – wer im Pitztal urlaubt, urlaubt für die Seele.

Atemberaubende Skitouren auf die 3.000er im Pitztal

Wenn man den Tirolern aufs Dach steigen will, ist es bei simpler Routenführung technisch wenig anspruchsvoll, doch die Höhe, macht die Tour zu einer Herausforderung. Von der Bergstation des Gletscherexpress geht es zunächst zur Mittelbergbahn und nach kurzer Abfahrt und wenigen Höhenmetern zu Fuß zum Mittelbergjoch. Die Route auf die Wildspitze, 3777 m führt zunächst flach, dann über zwei Steilstufen südwärts Richtung Petersenspitze und Hinterer Brochkogel. In einigen Kehren wird das Steilstück unterhalb des Mitterkarjochs bezwungen und schon hat man das Skidepot erreicht. Von hier aus geht es zu Fuß am Westgrat weiter. Der Aufstieg erfordert Trittsicherheit und, je nach Schnee- und Wetterlage, Steigeisen.

Zu den weiteren Highlights mit dem Ausgangspunkt am Pitztaler Gletscher gehören Brochkogel und Linker Fernerkogel. Letzterer ist immer ein beliebtes Ausweichziel, wenn sich die Wildspitze in einer Wolkendecke versteckt. 

Rund um den Rifflsee

Ebenfalls mit etwas Bergbahnunterstützung erreicht man rund um den malerischen Rifflsee absolute Traumgipfel. Großer Beliebtheit hat sich in den vergangenen Jahren die Skitour auf den K2 (3250m) gemacht, höher, steiler und anspruchsvoller ist der Rostizkogel (3394m)

Für sicheres Bergerlebnis sorgen unsere einheimischen Guides mit bester Ausbildung – geheime Tipps für unberührte Abfahrten inklusive.
Das Skitouren-Ticket für die einmalige Berg- und Talfahrt mit dem Gletscherexpress sowie die Bergfahrt mit Mittelbergbahn und Gletscherseebahn mit Skitourenausrüstung kostet 37 € für Erwachsene, 32 € für Jugend und 22 € für Kinder. Am Rifflsee 20 € für Erwachsene, 17 € für Jugend und 12 € für Kinder.
 

Aller Anfang ist leicht

Wer sich zum ersten Mal auf die Tourenski wagt oder im freien Skigelände noch nicht so sicher unterwegs ist, kann sich in den Skitourenparks am Hochzeiger und Pitztaler Gletscher so richtig austoben.

Der Skitourenpark powered by Dynafit am Pitztaler Gletscher lockt mit drei Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Königsetappe ist die schwarze Cappuccino-Route mit 620 Höhenmetern ins Café 3.440, wo zur Belohnung der selbstgemachte Apfelstrudel wartet. Im Skigebiet Hochzeiger bietet die Skischule Hochzeiger jeden Mittwoch eine Skitour für Einsteiger*innen an. Neben der Skitour lernen die Teilnehmenden den Umgang mit der Tourenausrüstung, bekommen Tipps und Empfehlungen zu den verschiedenen Aufstiegstechniken im freien Skiraum und eine Einführung in die Beurteilung der Lawinensituation.

Die freie Wahl

Mag man weder Skitourenpark noch Bergbahn sucht man sich eine der vielen Routen quer durchs Pitztal. Topfitte Alpinist*innen bezwingen die Watzespitze oder die Bliggspitze, für Neulinge im alpinen Gelände eignet sich der Aufstieg zum Roßkopf über die Arzler Alm. Wer des Appetits wegen die Ski anschnallt, findet sich auf dem Weg zur Gogles Alm wieder.


Winterwandern am Dach Tirols

In St. Leonhard kommen Winterwandernde entlang der 21 km Kilometer langen Talloipe von Mittelberg bis Wiese voll auf ihre Kosten. Hier erlebt man die bezaubernde Atmosphäre eines echten Wintererlebnisses mit eingeschneiten Wiesen, Dächern und Häusern. Der Ein- und Ausstieg zum Winterwanderweg ist in jedem Weiler möglich, so können sich alle die perfekte Gehzeit zusammenstellen. 

Der Zirbe auf der Spur

Tief einatmen und mit allen Sinnen genießen: Im Skigebiet Hochzeiger gibt es einen der schönsten Zirbenwälder der Region. Schon seit man denken kann, schützt der Zirbenwald das Pitztaler Dörfchen Jerzens vor Lawinen- und Murenabgängen. Er schmiegt sich ans Hochzeigergebirge und gehört zu den größten Beständen Tirols. Doch die zähe Kiefernart mit ihrem unverwechselbaren Duft kann weit mehr: Sie beruhigt den Herzschlag, fördert die Entspannung und den tiefen Schlaf – und tut einfach gut.
 

Wildtier-Erlebnisweg in Arzl & Naturpark Kaunergrat

Ein besonderer Tipp für Familien ist der Wildtier-Erlebnisweg in Arzl. Auf spielerische und anschauliche Art erfährt man, welche Tiere im Pitztal leben, wie sie die strengen Winter überstehen und lernt auch, ihre Spuren zu lesen.

Gemeinsam mit Naturparkguides, Biolog*innen oder der Jägerschaft könnt ihr raus in die verschneite Natur des 590 km² großen Naturpark Kaunergrat wandern und dem Trubel und der Hektik der Pisten entfliehen. Besondere Tipps: Krippenwanderungen im Tal, Hornschlittenfahrten oder mit einem Jäger eine Wildfütterung erleben – der Naturpark Kaunergrat zeigt den Tiroler Bergwinter in all seiner Pracht und Vielfalt.
 

Wandern im Winter auf die Alm

Die Almweideflächen der Gogles Alm bieten auch im Winter eine atemberaubende Kulisse! Von der Almterrasse aus erlebt man eine wundervolle Aussicht auf die umgebende verschneite Gebirgslandschaft. Die Gogles Alm erwartet Gäste in den Wintermonaten mit ihren regionalen Köstlichkeiten. Nach den rund 500 Höhenmetern Aufstieg zur Alm eine wohlverdiente Belohnung!
 

Ein bisschen Kitsch darf nicht fehlen

Den perfekten Winterspaziergang rundet eine romantische Pferdekutschenfahrten mit Fredl Eiter und seinen Haflingern ab, die schon automatisch den Platz für den obligatorischen Glühwein-Stopp zwischendurch ansteuern. Fredl erzählt vom kargen Leben früher und von den Skistars, die sich heute im Pitztal die Gondeln teilen. 
 

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