Winterlich wandern auf Tiroler Premiumwegen
Was gibt es Schöneres als mit eigener Kraft ohne viel Ausrüstung durch eine tief verschneite, sonnendurchflutete Landschaft zu wandern und dabei ungestört tiefgründige Gespräche zu führen? Vor allem wenn meine Freundinnen das Grau und den Lärm der Stadt satthaben, machen wir gern einen Ausflug zum Winterwandern und Energietanken auf die Waldrast. Wir blicken jetzt schon gespannt zur Frau Holle!
Meine Freundinnen wohnen in Innsbruck und fahren daher immer mit der S-Bahn von Innsbruck bis Matrei am Brenner, wo wir uns treffen und dann gemeinsam das Zubringertaxi nach Maria Waldrast nehmen werden. Ohne Schneeketten kann man die steile Straße nach Maria Waldrast im Winter nicht hochfahren – da kommt der Taxidienst sehr gelegen. Oben angekommen werden wir dann wieder als erstes die frische Luft und die herrliche Ruhe genießen.
Direkt hinter der Klosterkirche gehen wir dann dem pinken Winterwanderschild folgend zum als „Premium Winterwanderweg“ bezeichneten Weg und starten unsere Tour. Die gemütliche Einkehr danach im Gasthof mit einer kulinarischen Stärkung macht jetzt schon unseren Mund wässrig.
Was ist ein Premium Winterwanderweg?
Im Wipptal und seinen Bergtälern gibt es seit vier Jahren einen steten Zuwachs neuer Premium Winterwanderwege, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen und daher das Siegel „Premium“ tragen. Diese Wege sind mit pinken Winterwanderschildern gekennzeichnet und werden regelmäßig geräumt und im Falle von Eis oder anderen Gefahren gesperrt. Außerdem gibt es am Anfang oder am Ende des Weges eine Einkehrmöglichkeit zum Aufwärmen. Wir freuen uns jetzt schon wieder auf den Premium Winterwanderweg „Rundwanderung Waldraster Jöchl“ bei Maria Waldrast. Für diese Wanderung braucht man schon einen gewissen Fitnessgrad, da man ca. 4 Stunden Gehzeit einplanen muss. Im Gegensatz zum Wandern im Sommer kommen im Winter ein paar Aspekte dazu, die man noch beachten sollte: Temperatur, Ausrüstung und Wegbeschaffenheit.
Die richtige Ausrüstung
Das passende Outfit trägt auch bei dieser Aktivität sehr zum Wohlbefinden bei. Beim Winterwandern kann es nämlich heiß hergehen, da ist das Zwiebelprinzip eine gute Lösung. Handschuhe, Mütze/Stirnband und Winterjacke sind wichtig, aber darunter nicht zu warm anziehen und den Reißverschluss nach Bedarf öffnen oder schließen – damit man nicht zu sehr ins Schwitzen kommt. Dazu braucht es noch die richtigen Schuhe. Am besten eignen sich spezielle Winterschuhe, die gut isoliert sind, einen hohen Schaft und guten Grip haben. Normale Bergschuhe werden mit der Zeit gern nass (trotz Goretex) und sind meistens auch zu kalt.
Wir empfehlen außerdem Wanderstöcke und Snowline Spikes, diese Art "Grödel" für die Schuhe, dabei zu haben, dann hat man auch bei vereisten Partien einen guten Halt. Bei längeren Wanderungen eine Thermoskanne Tee und eine kleine Stärkung einpacken.
Wegbeschaffenheit
Das Wandern im Winter ist grundsätzlich langsamer und etwas anstrengender als im Sommer. Premium Winterwanderwege sind geräumt, aber bei anderen kann schon mal Neuschnee liegen oder es kann sein, dass im Frühjahr das nachmittägliche Tauwetter den Wanderweg über Nacht mit einer Schicht Eis versieht. Also immer die Augen offenhalten und nach eigenem Ermessen einschätzen, ob es nicht besser ist, umzukehren.
Grundsätzlich kann man im Wipptal in den Bergen bei viel Schnee auch Lawinengefahr herrschen. Winterwanderwege am Talboden und entlang von Wäldern, sind jedoch als gefahrlos einzustufen. In höheren Lagen und oberhalb der Waldgrenze, sollte man sich aber vorher auf www.lawine.at bezüglich des Gefahrenbilds informieren.
TIPP von Judith
Probiert einen der neuen Premium Winterwanderwege im Wipptal und seinen Bergtälern selbst aus. In den TVB Büros erhältlich ist ab Dezember die neue Winterkarte sowie Wanderstöcke & diese Snowline Spikes (mit Gästekarte kostenlos zum Verleih im TVB Büro in Steinach oder Matrei, Kaution € 40,-). Genaue Infos und Touren findet ihr auf www.wipptal.at/winterwandern oder in der interaktiven Karte auf www.wipptal.at/karte in der Kategorie „Winteraktivität“.