Mit dem Camper in die Toskana und zurück
Frische Luft am Morgen, Meeresrauschen am Abend und dazwischen jede Menge neue Eindrücke: Reisen im gemieteten Camper bedeutet Freiheit pur. Für unsere Familie – zwei Erwachsene und ein Kind – war der Frühling 2024 genau der richtige Zeitpunkt, um auf Entdeckungstour zu gehen. Drei Wochen, einmal quer durch Österreich und das nördliche Italien mit einem klaren Ziel vor Augen: die Toskana.
Vorbereitung ist die halbe Reise
Unser Wohnmobil buchten wir unkompliziert über Campstar. Der Mietvorgang verlief reibungslos, das Fahrzeug war gut ausgestattet – von der Markise bis hin zum Fahrradträger.
In Italien gelten regionale Campingregelungen: Freistehen ist meist untersagt, also nutzten wir offizielle Stell- und Campingplätze oder Agriturismi (Unterkünfte auf dem Bauernhof) mit Infrastruktur. Wichtig für alle, die zum ersten Mal losziehen: rechtzeitig Routen abstimmen, Gas und Wasser im Blick behalten – und nicht zu viel einpacken.
Kärnten entdecken – zwischen Wörthersee und Wanderwegen
Unsere Reise begann in Kärnten. Am Wörthersee fanden wir einen ruhigen Campingplatz direkt am Ufer. Noch war Vorsaison, aber die Natur blühte bereits in voller Pracht.
Kleine Wanderungen rund um Velden und Klagenfurt brachten Bewegung in den ersten Reisetag – Wandern in Kärnten war für unser Kind ein Abenteuer, für uns eine willkommene Auszeit vom Alltag. Besonders schön: eine Bootsfahrt am frühen Abend, bei der das Wasser golden glitzerte und die Berge im Hintergrund leuchteten.
Durch Friaul und Venetien – Italiens grüner Norden
Wir passierten die Grenze bei Tarvis und fuhren durch die frühlingshaften Ebenen Friauls. Zwischenstopp in Udine: charmante Altstadt, lebendige Cafés und ein wunderschöner Stadtpark, ideal für Kinder.
In Venetien ließen wir uns in der Nähe von Caorle nieder – ein kleiner Campingplatz mit Blick aufs Meer. Unser Kind tobte am Strand, während wir bei Sonnenuntergang Pasta kochten. In Bibione machten wir einen Tagesausflug mit dem Rad durch die Pinienwälder – Ruhe, Vogelstimmen und der Geruch von Meer und Wald.
Maremma – die wilde Seele der Toskana
Hinter Florenz schlugen wir unser Lager südlich von Grosseto auf. Die Maremma war für uns das Herzstück der Reise. Weite Olivenhaine, kleine Dörfer wie Pitigliano oder Sorano, die heißen Quellen von Saturnia – all das erkundeten wir von unserem Stellplatz auf einem Biohof aus.
Wir besuchten den Parco Naturale della Maremma, wanderten durch Dünenlandschaften und sahen sogar Wildpferde. Abends gab’s selbstgemachten Pecorino und Rotwein unter Zypressen, während unser Kind mit anderen kleinen Campern Fangen spielte.
Zwischen Zypressen und Renaissance – Florenz und Umgebung
Ein Tagesausflug nach Florenz war Pflicht. Wir parkten auf einem stadtnahen Stellplatz mit Shuttleverbindung ins Zentrum. Architektur, Geschichte, Eiscreme – die Mischung passte.
Besonders entspannt: ein Spielplatz am Arno für die Kleine und ein schattiges Plätzchen am Piazzale Michelangelo für die Eltern. Wir schlenderten durch die Gassen von San Lorenzo, entdeckten kleine Buchläden und genossen ein ausgedehntes Mittagessen in einer Osteria mit Blick auf die Kuppel des Doms.
Pisa und Livorno – Küstenflair und Campingleben
Südlich von Pisa verbrachten wir drei Nächte auf einem Küstenplatz mit direktem Zugang zum Strand. Tagsüber Ausflüge in die Stadt, am Nachmittag Sandburgen und Meer.
Der schiefe Turm beeindruckt weniger durch seine Neigung als durch die Szenerie drumherum – lebendig, italienisch, einladend. In Livorno erkundeten wir die alte Festung, schlenderten durch das Viertel Venezia Nuova mit seinen Kanälen und gönnten uns fangfrischen Fisch direkt am Hafen.
Heimwärts über Südtirol und Salzburg
Rückfahrt mit Genuss: Über die Etsch entlang durch Südtirol – Apfelblüte inklusive. In Bozen und Meran machten wir kleine Stopps, bummelten über Märkte, kauften regionale Spezialitäten.
In Salzburg verbrachten wir eine Nacht auf einem gepflegten Stellplatz an der Salzach. Die Altstadt, der Blick auf die Festung, ein letzter Espresso – ein gelungener Abschluss.
Fazit – drei Wochen voller faszinierender Eindrücke
Drei Wochen im Camper waren intensiv, naturnah und voller Abwechslung. Ob Wandern in Kärnten, Zypressenduft in der Toskana oder Espresso in Livorno – diese Reise bleibt. Und ja: Wir würden es sofort wieder tun.